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Willis Killerkolumne: Trennungsschmerz <: ]

F Ü R  D I E  F E L L P R E S S E  U N T E R W E G S . . .

CKO Willi kann 
Trennungen nicht leiden : )
Als Fraule zwei oder drei Jahre alt war, kam sie für ein paar Tage ins Krankenhaus und war zum ersten Mal im Leben von ihrer Familie getrennt. Damals durften Eltern nur zu den öffentlichen Besuchszeiten kommen, Übernachten im gleichen Zimmer war undenkbar.
Obwohl Fraule nun wirklich noch sehr klein war, sieht sie bis heute das Zimmer vor sich und sich selber, wie sie stundenlang sehnsüchtig aus dem Fenster nach ihrer Mama Ausschau hält, in der permanenten ausgesprochen bedrohlichen Sorge, man könnte sie dort in dem Zimmer vergessen haben, und sie käme nie mehr nach Hause. Diese beklemmende Angst, die sie damals spürte, und dieses Gefühl des Verlassenseins, ist noch heute abrufbar. Insofern war das Erlebnis mit Sicherheit einschneidend, denn mein Fraule ist heute ziemlich alt und der Krankenhausaufenthalt Jahrzehnte her.
Ich schätze, so ähnlich wie sich mein Fraule gefühlt haben mag, geht es auch uns Hunden, wenn wir plötzlich aus unserer normalen Umgebung gerissen werden oder unser Mensch von jetzt auf gleich nicht mehr da ist.
So geschehen bei meinem dicken Boss Dog Sammy, dessen Fraule, wie ihr ja wisst, plötzlich für drei Wochen ins Krankenhaus musste und Sammy nun ohne sie da stand. Klar, dass der Dicke die Welt nicht mehr verstand! Er wird seine Chefin ganz sicher übelst vermisst haben, auch, wenn er das hier nicht so zugibt. Und sein Herz hat sich bestimmt ganz schwer angefühlt - falls er überhaupt eines hat - genauso wie das seines Fraules im Krankenhaus, denn die hat ihren Dicken mit Sicherheit ebenso übelst vermisst.

Glücklich sind natürlich diejenigen Verlassenen, die noch andere Bezugspersonen oder eine Umgebung um sich haben, die ihnen vertraut ist und wo sie sich wohlfühlen.
Insofern war Sammy sicher nicht ganz so schlimm dran. Sein Fraule Nummer 2 hat alles getan, um ihm den Trennungsschmerz erträglich zu machen und auch konnte der Dicke in seiner gewohnten Umgebung bleiben, so dass ihn zumindest immer der Geruch seiner Chefin in der Nase kitzelte.
Mir ging es übrigens am letzten Wochenende ähnlich - falls das irgend jemanden interessiert: Fraule und Herrle sind zum ersten Mal in meinem Leben ohne mich für ein paar Tage verreist, und ich wurde brutal in meine Oase abgeschoben. Allerdings ist die Oase ein Ort, den ich gut kenne, denn ich bin dort regelmäßig an zwei Nachmittagen in der Woche und treffe 'ne Menge Kumpels mit denen ich 'ne Menge Spaß habe. Man könnte also sagen, ich hatte sowas wie vier Tage Dauerparty. Somit hat sich also mein Leiden und mein Trennungsschmerz zugegebenermaßen in Grenzen gehalten. Aber irgendwie hatte ich auch das Urvertrauen, dass Fraule wiederkommt. Denn bisher ist sie ja noch immer wiedergekommen...
Nichtsdestotrotz habe ich mich wie Bolle gefreut, als sie mich endlich abgeholt hat. Ich bin schier ausgeflippt. Und danach saß ich vor Fraule im Auto und hab' sie bestimmt zehn Minuten unentwegt angestarrt. Eine Freundin fragte verwundert, was denn mit mir los sei, sie würde mich gar nicht so.... traurig? und so... ja... fast vorwurfsvoll kennen. Ich sei doch sonst immer so frech und zu Späßen aufgelegt.
Ja, das hat sie ganz schön gut beobachtet, und das, obwohl sie von Hunden gar nicht so viel weiß.
Aber auch ein Killerrüde hat Gefühle! In diesen zehn Minuten musste ich meinen (kleinen) Trennungsschmerz verarbeiten. Ich wollte auch ganz sicher sein, dass Fraule wirklich wieder da ist, und dass ich da gerade keiner Fatamorgana erliege, die da im Auto vor mir sitzt. Danach war dann gut. Zuhause haben wir aufm Sofa gekuschelt - oder besser: Fraule hat mit mir gekuschelt, Killerrüden brauchen sowas eigentlich nicht - und die gegenseitige Nähe genossen.

Fazit: Auf alle Fälle sind Trennungen für Mensch wie Hund totale Scheiße. Fraule, die schon einige Trennungen erlebt hat, sagt immer, das sei jedes Mal ein bisschen wie Sterben auf Raten. Kann ich nicht beurteilen, ich bin noch nie gestorben. Aber sicher ist, ich hätte gerne beides: Mit meinem Fraule, Party in der Oase - das wär's voll!
Dir, Dicker, sage ich, ich freue mich einigermaßen, dass du nun wieder da bist, auch wenn du zurzeit noch schwer damit beschäftigt bist, dein Fraule zu pflegen. Denn die braucht noch viel Ruhe und Pflege.
Wir drücken euch die Pfoten, dass bald alles wieder so ist wie es gehört, und dass dann die nächste Trennung erstmal in ganz ganz weiter Ferne liegt.

Übrigens plädiere ich ab sofort für die Aufhebung der hundefreien Zone in Krankenhäusern. Was diese ganzen schlauen Götter in Weiß nämlich offensichtlich in ihrer Angst, wir könnten möglicherweise Krankheiten einschleppen, komplett unterschätzen, ist der seelische Beistand, den wir leisten könnten, wenn wir bei unserem Menschen im Krankenhaus sein dürften. Viele Kranke würden bestimmt schneller gesunden, wenn wir Pfote halten dürften! Das nehme ich übrigens als neuen Punkt in mein nun Vier-Punkte-Wahlprogramm der King Willis Würstchen Partei (WWP) auf und entwickele mich somit zunehmend zu einem ernst zu nehmenden Gegner der Piraten:

Würstchen für alle!
Besuchserlaubnis für Hunde in Krankenhäusern!

In diesem Sinne,
bleibt bloß dran!

Euer knallharter Killerrüde
Willi | (Chief Killerkolumnist Officer) | Fellpresse | http://www.willisworldandfriends.com/ | : )

Kommentare

  1. Deinem Wahlprogramm stimme ich voll und ganz zu. Meine Stimme hast Du!
    Pfötchen,
    Charly

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  2. Wow Willi, du hast mal wieder für alles die richtigen Worte gefunden. Respekt !!!!!! Ich hasse Trennungen wie die Pest - aber nur Trennungen von meinem Frauchen. Der Rest der Familie ist mir wurscht.
    Und je älter, desto schlimmer. Wenn Frauchen weg ist liege ich nur im Flur und gucke die Tür an, ob sie nicht bald wieder kommt.
    Kleinfrauchen tut zwar alles, damit es mir gut geht, aber es interessiert mich nicht besonders. Herrchen kann mich kurz ablenken, aber der schaut eh nicht so genau nach mir. Da sollte ich eher Mitläufer sein. Pffffff.
    Frauchen geht schon gar nicht mehr gerne weg, weil sie weiß, wie es dann in mir aussieht. Den Hundeblick habe ich auch ganz viel und gewaltig geübt *ggggg*.

    Und ins Krankenhaus und sonstiges Institutionen will mein Frauchen auch nicht. "Nicht ohne meinen Hund", sagt sie. Ich vote mit dir.

    Nun machs gut, Dicker
    dein Angus

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