Direkt zum Hauptbereich

Irrationale Angst - Die Verschwörungstheorien zum §11 TschG : )

Heute las ich in Facebook eine neuerliche Apokalypse-Prophezeiung von Thomas Baumann, Ex-Polizeidiensthundeführer- und ausbilder, renommierter Hundetrainer und Fachautor diverser Veröffentlichungen, zu seinem derzeitigen Lieblingsthema "Sachkundenachweis für Hundetrainer gemäß §11 TschG".

Alter, ich sage euch, das Ende naht! Unheilschwanger verkündet er dort nämlich inbrünstig wie Johannes in der Offenbarung den Weltuntergang. Zumindest den aller "andersfarbigen [Hundetrainer]Schafe" und prophezeit uns allen eine düstere Zukunft von Trainer"klonen", die
"geschlossen und wie im Chor verlauten lassen, dass eine moderne Hundeerziehung zwar konsequent aber frei von Zwängen sein muss." 
Ach du Scheiße, das ist echt bitter! Heißt das, Fraule sieht demnächst aus wie Viviane Theby?

Herr Bauman lässt uns leidenschaftlich wissen, dass die Politik und Gesellschaft momentan im sicheren Glauben gelassen wird, dass goldene Zeiten auf uns zu kommen, weil die Brutalos der Szene durch den Paragraphen 11 endlich ausgesiebt werden.
In Wahrheit aber würde alles viel viel viel schlechter werden, weil
"die meisten Prüfungen in den Veterinärämtern auf die reine Konditionierungslehre abzielen und Hundeverhalten auf die Hormone der Vierbeiner und biologisch nachvollziehbare Mechanismen heruntergebrochen [würde]."
Demnächst würden nur noch operante Konditionierungsautomaten durch die Gegend laufen, weil den meisten "modernen" Hundetrainern nicht mal klar wäre - diese Idioten, echt! - dass das Miteinander von Mensch und Hund hauptsächlich mal auf
"Liebe, Zuneigung, Sympathie, Antipathie, Autorität, Kooperation, Interaktion, Kommunikation, Empathie und vor allem Intuition"
basiere, dies aber nicht abprüfbar sei, weswegen man sich auf die Wissenschaft konzentriere.

Seine Weltuntergangsdepression gipfelt dann in der Behauptung:
"Aus dem sozial hochintelligenten Hund wird eine funktionale Kreatur gestaltet, deren Zukunft alles andere als rosig sein wird."
Mööönsch Thomas, jetzt reicht's dann aber doch mal, oder? Bisher war ich ja eher amüsiert, aber jetzt frag ich mich langsam, welche Pilze dir diesen Trip verpasst haben?

Zeit meines Lebens wurde ich konsequent, aber frei von "Zwängen" erzogen. Du hast jetzt leider versäumt in deinem Verschwörungspamphlet das Wort "Zwang" ein bisschen genauer zu definieren. Daher nehme ich mir jetzt mal die Freiheit zu interpretieren, dass du mit "Zwang" eigentlich aversives Einwirken meinst. Oder "autoritativ"? Ist doch auch so ein Wort, das du gerne magst.
Ebenso wie du mit "andersfarbigen" Schafen Trainer meinst, die sich nicht der gewaltfreien Erziehung verschrieben haben, sondern Strafe (und Achtung, jetzt kommt doch glatt wieder die operante Konditionierung ins Spiel, denn wir reden doch hier eindeutig über positive und negative Strafe und negative Verstärkung, oder?) als adequates Mittel der Erziehung betrachten.
Ich werde jedenfalls ohne diese Art "Zwänge" trainiert. Bin ich deshalb eine funktionale Kreatur, die lieblos erzogen wurde? Wen willst du hier beleidigen?
Glaubst du, meine Erziehung sei frei von Sympathie, Zuneigung, Kooperation, Interaktion, Kommunikation, Empathie und Intuition, nur weil ich gewaltfrei und ohne aversive Einwirkung trainiert werde?
Was ist denn das für ein unprofessioneller und unsachlicher Schwachsinn, mit dem du die Leute da aufwiegeln willst? Schließt denn das eine das andere so aus?

Möönsch Thomas, ehrlich mal, nenn das Kind doch beim richtigen Namen: Dich stört doch eigentlich, dass die Anwendung aversiver Methoden nicht mehr gesellschaftsfähig sein soll. Das zumindest lese ich zwischen deinen Zeilen.
Das hat mit dem Prüfungsinhalt allerdings rein gar nix zu tun. Dort wird nur fachliches Wissen abgefragt - wie das so üblich ist in Prüfungen. Und es wird versucht, ein gewisser Standard einzuführen und zu erhalten. Auch normal im Ausbildungsbereich, nüsch wohr nüsch?

Und wir sind uns doch einig, dass jeder Trainer sein Grundhandwerk beherrschen sollte, so wie jeder Tierarzt auch wissen sollte wie ein Organismus funktioniert, nicht? Das schließt doch aber nicht aus, mit Herz und Seele und allem, was du sozioemotionale Intelligenz nennst, seine Arbeit zu verrichten?!

Weißt du, deine ganze unattraktive Rumheulerei lässt eigentlich nur den einen Schluss zu: Du hast volle Kanne Schiss! Rein wissenschaftlich betrachtet - or Mann ey, schon wieder Wissenschaft - ist Schiss immer irrational. Insofern sind deine haarstreubenden Gedankengänge ja auch irgendwie noch erklärbar.
Ja, man könnte echt den Eindruck bekommen, dir ginge der Arsch auf Grundeis. Du hast Angst, dass du mit deinem sozioemotionalem Dingsbums nicht weiter kommst. Und lassen wir jetzt einmal dahin gestellt sein, was du damit genau meinst. Vor allem in Hinblick auf die von dir erwähnte Integration verhaltensauffälliger Hunde, bei denen laut deiner Meinung die Konditionierungslehre ja versagt. Das nährt irgendwie auch wieder den Verdacht, dass du eigentlich nur die positive Verstärkung meinst und ein Befürworter der positiven Strafe bist. Aber huch, jetzt sind wir ja schon wieder mitten in der verhassten Konditionierungslehre! Oder vielleicht im sozioemotionalen Bereich der Autorität und Intuition? ; )

Aber pass uff, alter Knabe, ich hätte da mal einen heißen Tipp:
Statt Lobbyismus und Verschwörung zu unterstellen und Unfrieden zu stiften, einfach mal Klappe halten, hinsetzen und lernen - so wie das zur Zeit bundesweit hunderte, wenn nicht tausende Trainer und Trainerinnen tun, die ebenfalls nicht das Glück hatten, ihre Ausbildung - so sie denn eine haben - anerkannt bekommen zu haben.
Mit zunehmendem Wissen wird dein Selbstbewusstsein wieder wachsen und deine Prüfungsangst kleiner werden. Du wirst merken, dass alles nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird und dass in der Prüfung nur Wissen abgefragt wird, auf das sich jeder völlig gleichberechtigt vorbereiten kann. Stell dir vor, ich kenne sogar gewaltfrei (= auf positiver Verstärkung basierend) arbeitende Trainer, die bei CANIS ihre Prüfung abgelegt haben. Naaa? Das ist jetzt nicht gerade etwas geschenkt zu bekommen, wenn sich der Wattebauschwerfer in die Höhle des Blechnapfschwingers traut, oder.

Und die gute Nachricht: Nichts in der Welt wird dich nach bestandener Prüfung davon abhalten können, weiterhin "Liebe" und "Intuition" in dein Training einfließen zu lassen. So wie das jeder empathische Trainer tut, denn selbst der leidenschaftlichste Logiker und Mathmatiker ist letztlich nur ein Mensch. Das gilt sogar für die lobbyistischen Verbands- und Organisationsschweine mit wattebauschschmeißendem Hintergrund!

Also, immer locker bleiben! Trotz vielfacher Mahnung ging die Welt im Jahr 2000 auch nicht unter. Muttu keine Angst haben, Hase... : )

Kommentare

  1. Willi hat wohl sehr viel Menschenkenntnis und Empathie ;-) Klasse!

    AntwortenLöschen
  2. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. :)

    AntwortenLöschen
  3. Willi - ich lieg hier unterm Tisch! DAS haste großartig geschrieben! Und dein Frauchen... NEIEN!!! Sie wird nicht Viviane Theby aussehen - versprochen! *gröööhl* Hoffen wir, "Hase" kriegt sich langsam wieder ein...

    AntwortenLöschen
  4. Wo er Recht hat, hat der Willi halt (mal wieder) Recht :D *Daumen hoch*

    AntwortenLöschen
  5. Soweit ich weiß muss er nicht mehr lernen, denn er hat den Elfen schon bekommen...einfach so!?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Aber dann wäre seine Aufregung ja noch irrationaler und irrer! : )

      Löschen
  6. Birgit Adler-Adolph12. November 2014 um 17:21

    Ach Willi, es war zu erwarten, dass Du Dich mit dem Thema Prüfungsverweigerung und AG-BU 11 gar nicht erst beschäftigen musst, um es abzulehnen.
    Um herablassend zu sein, brauchte man früher wenigstens noch eine gewisse Höhe, heute reicht es, ein paar alberne Unterstellungen mit anderen Nullcheckern zu teilen.
    Schön für Dich, dass Du vor lauter Angepisstheit und Ablehnung nicht mehr zum Wahrnehmen der Situation hunderter Trainer kommst, das macht es natürlich einfacher, den Prüfungskritikern Prüfungsangst und schlechte Methodik vorzuwerfen.

    Ich bin immer wieder fasziniert von Menschen wie Dir, die jedem ständig ungefragt mitteilen müssen, wie doof andere und wie toll sie selber sind. Ist bestimmt auch nicht leicht.

    AntwortenLöschen
  7. Ich müsste es schon komplett falsch verstehen, aber T. Baumann erklärt einzig einseitige Wege für kritisch.Ich kann aus seinen Worten keine Diffarmierung einzelner Methoden ,noch -und vor allem- einzelnen mit Namen genannten Personen sehen.Ich verstehe lediglich die kritische Sicht in nur eine Richtung,ohne auch andere Richtungen zu durchdenken. Situations und vor allem Individuumgerecht
    Hier wird ein Mensch namentlich diffamiert.Meine Mutter sagte früher immer "Kind,das gehört sich nicht"
    Schön wäre eine Klärung untereinander. Leichter ist es aber natürlich sich hinter einem Hund zu verstecken und es öffentlich im Netz zu tun.
    Schade, irgendwie unhundich, eher menschlich......

    AntwortenLöschen
  8. Ja, ich schätze, du verstehst es falsch. Ich zitiere:

    "überwiegend von Menschen, die es verstanden haben, die Gunst der Stunde zu nutzen und glänzende Lobbyarbeit in behördliche und politische Institutionen zu tragen. Die Professionalität und Kompetenzen dieser Lobbyisten in Bezug auf Hundetraining ist vergleichsweise gering, der Anschein dazu aber ausgesprochen hoch."

    "die neben den wenigen tatsächlich schwarzen Schafen auch alle andersfarbigen Schafe, die in nicht in eine ideologisch vorgegebene Richtung laufen wollten, gleich mitbeseitigt"

    "Die Zukunft wird unserer Gesellschaft „geklonte“ Hundetrainer bringen, die geschlossen und wie im Chor verlauten lassen, dass eine moderne Hundeerziehung zwar konsequent aber frei von Zwängen sein muss."

    "Das schlimmste Szenario steht aber dann noch bevor, wenn es darum geht, verhaltensauffällige Hunde, bei denen die vorgegebene Konditionierungslehre versagt, in unser Leben zu integrieren."

    Hier wird ja wohl eindeutig Stellung genommen GEGEN die Trainer und Organisationen, die sich der positiven Verstärkung und der modernen Wissenschaft verschrieben haben, die ohne "Liebe, Zuneigung, Sympathie, Antipathie, Autorität, Kooperation, Interaktion, Kommunikation, Empathie und vor allem Intuition" trainieren.
    Es wird unterstellt, dass durch ihre "Lobbyarbeit" der 11er nun nur noch bestanden werden kann, wenn man genauso arbeitet. "Ohne Zwänge".

    Ich meine, deutlicher geht's doch nimmer, oder? Wer öffentlich seine Meinung kund tut und dabei auch nicht gerade kollegial vorgeht, der muss mit Kritik rechnen. Ob das nun in Form von Satire passiert oder anders, spielt doch keine Rolle. Dies ist ein Grundprinzip unserer Demokratie. Jeder darf seine Meinung äußern und muss sich eben auch Kritik gefallen lassen.
    So wie der Blogschreiber hier auch. Den ich persönlich sehr mutig finde, denn es ist sicher nicht einfach, jemanden zu kritisieren, der eine starke Lobby hinter sich stehen hat!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke - genau so isses! Und diese Veröffentlichung war ja nicht die erste zu dem Thema, die Äußerungen gegen "permissive Clickerspielchen" u.ä. haben schlicht vielen Trainern, die anders arbeiten als Herr Baumann und die Unterzeichner seiner Briefe, jegliches Interesse daran genommen, sich zu solidarisieren.
      Die Umsetzung des §11 ist formal schon ungerecht genug - Protesten gegen Willkür und Chaos bzgl. der Durchführung hätte ich mich sofort angeschlossen, denn die treffen alle.
      Die Veröffentlichungen der AG-BU11 dagegen äußern sich höchst abwertend über einen Teil der Trainerschaft. Das ist nicht nur unprofessionell und unkollegial, sondern kaum eine Voraussetzung, unter der man Solidarisierung erwarten kann ...

      Löschen
  9. Williwilliwilli, da hast Du sicher voll ins Wespennest gepiekst :D
    Getroffene Hunde bellen, so war das schon immer.

    Hätte sich Herr Baumann über die uneinheitliche Durchführung geärgert, die jeden von uns Trainern betrifft, hätte ihm fast jeder Beifall beklatscht.

    Wer aber Verschwörungstheorien in jedem Vetamt vermutet, wenn ein Tierarzt (!) es nicht in Ordnung findet, dass ein Hund an der Schleppleine mit Halsband geführt wird, disqualifiziert sich selbst.
    Wer meint, auf diese Weise anders arbeitende Trainer diffamieren zu müssen und Weltuntergangs-Szenarien heraufbeschwört, wenn Trainer Wege suchen (und finden...), um ohne Angst- und Schmerzreize mit einem Tier arbeiten zu können, hat schlicht und einfach Schiss, dass er auf seinen alten Schienen irgendwann nicht mehr fahren darf.

    Punkt!

    Dabei wäre das doch d i e Gelegenheit für einen Herrn Baumann oder andere Trainer, die immer noch mit Angst- und Schmerzreizen arbeiten, etwas mehr über positive Bestärkung zu lernen. Dazu gehört halt doch etwas mehr, als mal ein Leckerli in die Hand zu nehmen ;)


    Gut gebrüllt, Willi!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. getroffene Hunde bellen. Ja. Deswegen evtl der Wuff von Willi, da Th Baumann bereits den 11er hat, ist Willi vielleicht angewufft :) :)

      Löschen

    2. öhm, wenn er den 11er hat, wovor hat er dann angst? vor den durch den 11er generierten konditionierungsklonen? dann wär er ja selber einer! ist doch dicker driss!

      Löschen
  10. Willi, gut geschrieben :-)
    Auch das Trainieren über "Liebe, Zuneigung, Sympathie, Antipathie, Autorität, Kooperation, Interaktion, Kommunikation, Empathie und vor allem Intuition", was fast jedem sozialen Lebewesen eigen ist erfolgt über das Wirken der Lerngesetze, selbst wenn man sie nicht kennt. Sie wirken doch. Auch werden beim Hund immer Emotionen entstehen, egal wie trainiert wird. Emotionen entstehen durch Ausschüttung bestimmter Hormone und über neurobiologische Vorgänge. So ist das Leben. Ein chemischer/physikalischer Cocktail :-). Da lässt sich nichts dran ändern. Es sind Lebensgesetze. Wohl dem, der weiß was er tut.

    AntwortenLöschen
  11. Die Geister, die ich rief... :-D Willi, du hast es mal wieder krachen lassen. Unsere Zustimmung hast du.

    AntwortenLöschen
  12. "Treffer versenkt" würde ich sagen lieber Willi. Mach weiter so!

    AntwortenLöschen
  13. Bewährtes „über Bord werfen“, weil es der Faktenlage nicht mehr entspricht... selbstbelohnende Überzeugungen hinterfragen... das, was bis dato scheinbar funktioniert hat, überprüfen und neu ordnen - das kann anstrengen sein. Wer das als Bildungsperson - und das sind wir als Ausbildenden von Menschen mit Hund - nicht leisten will, ist fehl am Platz
    Wissenschaft schafft Wissen - Willi bringt es auf den Punkt!

    AntwortenLöschen
  14. Danke Willi für deine Worte!

    Ich verfolge die Aktionen und Beiträge des erwähnten Herren auch schon seit einiger Zeit. Ja, die Situation für die Hundetrainer ist derzeit noch ungemütlich. Aber mein Buddha... Ärmel hoch gekrempelt und los geht's!

    Als Trainer sollte man mit einigem an Wissen ausgestattet sein. Wenn nicht, muss man sich tatsächlich mal auf den Hosenboden setzen. Jau, ist halt Ka***, wenn auf einmal öffentlich angeprangert wird, was im Training nicht in Ordnung ist und es durch die VetÄmtern im Training nicht mehr gedultet wird - im Sinne des Tierschutzes. Da dürfen dann auch langjährig Trainierende mal ihr jahrelang praktiziertes Training überdenken ;) .

    Ich habe die Prüfung bei der Tierärztekammer Schleswig-Holstein auf dem Canis-Gelände abgelegt, u.a. auch mit einer Canis-Trainerin an meiner Seite.

    Die Situation war für beide Seiten "speziell", aber wie Training funktioniert wussten wir beide. Die Sachkundeüberprüfung und das Fachgespräch waren ebenfalls vollkommen okay! Auch für mich als "Grünschleife".

    Nun habe ich die Zertifizierung der TÄK, vom VetAmt die Erlaubnis nach §11 und alles ist gut.

    Und was das Trainieren über "Liebe, Zuneigung, Sympathie, Antipathie, Autorität, Kooperation, Interaktion, Kommunikation, Empathie und vor allem Intuition" angeht... ich glaube, jeder wird sehr viel davon bei mir finden bzw. die die mich kennen, es eh wissen.



    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Du hast recht, dass es gut ist mal einen Grund reinzubringen! Das Problem ist eben, dass die Leute, die ihre Methodik nicht nochmal überdenken müssen den 11er nicht bekommen. Klar, sie gehen doch einfach zur Prüfung: Angstfrei und beschwingt! Alles gut! Wirklich? Ach ja: da sind ja noch die Kosten: Deutschlandweit schwankt das mal eben zwischen 500 und 3000€.... und das für ein und denselben Wisch. Wenn im Nachbarkreis, dieselbe Ausbildung for free anerkannt wird! Da hört die Lust am Überdenken auf! Und die die wirklich überdenken sollten, sagen einfach: das ist doch alles Willkür und reihen sich schön unauffällig ein zwischen die Kritiker. Auf den Inhalt und die Dienlichkeit der Prüfung konzentriert sich keiner mehr! Hätte JEDER Hundetrainer deutschlandweit für 250€ die Prüfung machen müssen, hätte es nicht diesen Aufruhr gegeben!

      Löschen
  15. AG-BU 11 ist eine Gruppe verschiedener Trainer und nicht nur Baumann.

    Grewe (Futternapf) ist nicht dabei, macht sich aber im Text ganz gut.

    Klicker verwendet der böse Thomas auch und sogar Leckerchen schiebt er als Belohnung schon mal in Hunde rein.

    Klasse ist, daß einige der Anhänger der AG-BU 11 den 11er schon haben, obwohl sie offen gesagt und gezeigt haben, daß sie auch schon mal mit der Leine rucken oder in die Bauchfalte kneifen.

    Tja, der 11er ist kein Gänseblümchenzertifikat, sondern ein Meisterstück behördlicher Willkür.

    In einigen Bundesländern sind die Wattebauschwerfer deutlich vertreten und in anderen nicht, was den Wattebauschlern sich nicht gefällt. Vielleicht eine Gruppe für einen bundeseinheitlichen Watteelfer ins Leben rufen?!

    Es bleibt zu sagen, daß dieser Beitrag völlig ohne Wissen über die AG-BU 11, den Vorfällen im Zusammenhang mit dem Elfer und der Arbeit von Baumann geschrieben wurde. Kein Problem - trotzdem bleibt es ein polemisches Meisterstück. Gut geknurrt, Hündchen!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Schon ulkig - die TÄK der Länder haben sich an einer Prüfung orientiert, die es schon länger gibt, nämlich am Vorbild des Zertifikats der TÄK Schleswig-Holstein (auf Grundlage von Empfehlungen einer Arbeitsgruppe der BTK).

      Mit ins Leben gerufen von CANIS, die sich noch heute auf ihrer HP rühmen, dass der Abschluss ihrer Ausbildung zu einem behördlich anerkannten Zertifikat führt (hochaktuell - die Zertifizierung ist freiwillig ...). Umso erstaunlicher, dass sich unter den Unterzeichnern der offenen Briefe hauptsächlich CANIS-TrainerInnen befinden ... die Geister, die ich rief ...

      Und wie der Willi auf den Herrn Grewe kommt? Aufschluss gibt ebenfalls die CANIS-HP:

      "Welche Experten haben die Zertifizierung erarbeitet?
      Die TÄK-SH hat auf der Basis der Arbeit der AG-Hundehaltung der BTK die Zertifizierung erarbeitet. Die Fachbereiche folgender Experten bieten den Rahmen, der für eine derartige Entwicklungsarbeit und deren praktischer Umsetzung nötig ist:
      Frau Dr. Dorit Feddersen-Petersen – Ethologin, "Fachtierärztin für Verhaltenskunde",
      Zusatzbezeichnung "Tierschutzkunde", Dozentin ((4 Bücher auf meiner Vorbereitungsliste vom Vetamt))
      Herr Dr. Pasquale Piturru – praktischer Tierarzt mit Zusatzbezeichnungen "Verhaltenskunde und -therapie", "Tierschutzkunde" (("Lassie, Rex & Co." reicht, danke))
      Herr Michael Grewe – "Hundetrainer und Verhaltensberater"

      Komisch, da hätte man doch jetzt mit einer gewissen "Lobbystärke" der Unterzeichner gerechnet ... Stattdessen muss man sich offenbar zur Wehr setzen, weil der Tierschutzgedanke im Tierschutzgesetz erstaunlicherweise Priorität hat?
      Der Verzicht auf die Arbeit mit Zwang entspricht durchaus dem Bild, das Herr Baumann von den paradiesischen Zukunftsvisionen der Zertifizierungsschöpfer zeichnet: "Brutale Erziehungs- und Ausbildungsmethoden sollten der Vergangenheit angehören. Stümperhafte Trainingsweisen und deren unfähige und unwissende Anwender sollten keine Zukunft mehr haben ..."

      Seh ich genauso.

      Löschen
    2. Bei den Unterzeichnern des offenen Briefes ist kein einziger Canis Trainer! Vielleicht sollte man sich erst mal informieren, bevor man in den Polemik-Topf greift?!

      Wer daran glaubt, dass der Elfer bzw seine derzeitige Umsetzung auch nur im Geringsten etwas mit Tierschutz oder einem MINDESTMASS an Sachkunde zu tun hat, glaubt wahrscheinlich auch, dass rohes Fleisch aggressiv macht oder die Kastration eine Verhaltenstherapie ist....

      Löschen
  16. Es geht nicht um das Abfragen von Philosophien, sondern um den Nachweis von Fachwissen. Ob Wattebausch oder Leinenruck - der Prüfling muss lediglich in der Lage sein zu erklären, welche Lerngesetze dabei wirken.

    Ich finde, man sollte, sich ein Bild machen von dem, worüber man schreibt.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, wenn es wirklich so praktiziert würde, wäre die Welt in Ordnung. Tatsache ist aber, daß es nicht in allen Ländern als Wissensabfrage praktiziert wird. In NRW wird der 11fer beispielsweise mit der Auflage vergeben, dass kein Sprühhalsband verwendet werden darf. Disc und Rütteldose sind ok. So was ist reine Willkür.

      Löschen
  17. So viele Halbwahrheiten hier!
    Ja, einige Länder orientieren sich am Dogtest, der mit von Dorit entwickelt wurde. Einige akzeptieren auch die IHK Zertifizierung. Einigen reicht der Fernlehrgang bei ATN. Gegen diesen Chaos geht die AGBU 11 vor.
    Aber auch gegen willkürliche Auflagen, wie die Erfassung von Kundendaten.

    Was die Einwände gegen Baumann und Zwang betrifft, frage ich mich, wo der Zusammenhang zum Tierschutz besteht. Das sind Ideologien, denen jede wissenschaftliche Grundlage fehlt. Aber auch das Thema wird in jedem Land anders gesehen.

    AntwortenLöschen
  18. Leider geht der Text ein bisschen daran vorbei, worum es bei dem § 11 wirklich geht. Um Baumann muss man sich keine Sorgen machen, mit ein bisschen Recherche wäre wohl klar, dass er sich keine Sorgen machen muss. Sorgen machen sich die kleinen Hundeschulen ohne Lobby, deren gute Ausbildungen nichts mehr wert sind. Blindenführhundschulen, die auf einmal in jedem Bezirk eine Sachkunde nachweisen müssten, in denen sie einen Hund "ausliefern. Zertifizierte, die nur auf drei Jahre befristet eine Erlaubnis bekommen und das schlimmste sind die Auflagen. Da muss man als Trainer Daten über seine Kunden sammeln und die dem Veterinäramt vorlegen.

    Und hier worum es wirklich geht und was uns Trainern wirklich Sorge macht:


    AntwortenLöschen
  19. Ein Märchen vom Tierschutz

    Es war einmal ein Ministerium, das wollte sich für den Tierschutz einsetzen und es guckte sich um, was es machen könnte und sein Blick fiel auf die Hundetrainer.

    Auch die sollten tierschutzgerecht ausbilden. Und deshalb hat man ein Gesetz entworfen und gesagt: wir wollen ein Mindestmaß an Sachkunde erreichen.
    Allerdings fiel der Blick nicht auf alle Hundetrainer. Die, die ehrenamtlich arbeiten in den Vereinen, die brauchen keinen Tierschutz oder die sind automatisch gut. Ich meine, wer hat schon jemals gehört, dass in einem deutschen Hundeverein aversiv gearbeitet wird?

    Also, welche Hundetrainer kann man dann nehmen, denn schließlich sollen die Hunde geschützt werden. Also nimmt man die gewerblichen Trainer, die, die Steuern zahlen. Die doofen sozusagen, denn wir wissen ja, wer wirklich schlau ist, der zahlt keine Steuern. Aber das ist wohl ein anderes Thema.

    So gab es ein Tierschutzgesetz, § 11, 8 f und weil jedes gute Gesetz eine Durchführungsverordnung braucht, wurde die weggelassen. Fällt aus wegen ist nicht oder so. Man schreibt noch ein paar Zeilen, sagt, dass die Vet-Ämter ja entscheiden können, dass die den Einzelfall prüfen und sich Aus- und Weiterbildungen ansehen sollen und das es auch zählen sollte, wenn man jahrelang ohne Beanstandung gearbeitet hat und dann ist man das ganze los. Muss ja auch mal gut sein mit dem ganzen Tierschutz.
    Nun liegt es bei den Veterinärämtern. Neben dem Hinweis, den Einzelfall zu prüfen, gibt es auch eine Liste, was man auf jeden Fall anerkennen kann.

    Das ist ja nun so eine Sache, eine gültige Rechtsverordnung gibt es noch nicht, viele Ausbildungen haben ihre Gleichwertigkeit beantragt, aber das braucht Zeit – lange, lange Zeit. Überall ist noch nichts entschieden, man weiß nur: ab dem 01.08.14 gilt der Tierschutz! Wie auch immer irgendwie.

    Und so entwickelt jedes Veterinäramt seine eigene Strategie. Es gibt die Ämter, die sagen, alles was vorher da war und nicht beanstandet wurde geht durch und so werden die Hundeschulen anerkannt. Dann gibt es Vet-Ämter, die prüfen verschiedene Ausbildungen und sagen, die ist gut und die nicht und entscheiden dann danach. Dann gibt es Vet-Ämter die sagen, wenn es noch gar nichts Verbindliches gibt und wir gar nicht wissen, wer noch gleichgestellt wird und wer nicht, da machen wir erstmal nichts. Wir entscheiden gar nichts und wenn wir was wissen, dann melden wir uns. Andere geben nur zeitlich befristete Anerkennungen.

    Und was machen die Veterinärämter, wenn sie denken, die Sachkunde ist nicht da? Sie müssen sie prüfen – in einem Fachgespräch. Ich bin ja ein Naivling und so dachte ich, dass ein Fachgespräch sowas ist, wo man sich an einen Tisch setzt und miteinander redet und sich austauscht.
    Nein, das ist es natürlich nicht. Ein Fachgespräch ist zunächst mal ein schriftlicher Test. Und danach folgt eine Sequenz von Videos, die analysiert werden müssen und dann kommt noch ein Training vor einer Prüfungskommission. Das ist also ein Fachgespräch.
    Manche Veterinärämter sagen einem, was es kosten soll, andere sagen das nicht, die schreiben dann: die Gebühren richten sich nach dem Aufwand.
    Ja, das ist uns natürlich allen genau so bekannt. Wer beantragt schon einen Personalausweis, bestellt das Aufgebot und weiß was es kosten wird? Das wird für jeden Bürger nach Aufwand berechnet. Einzelfallentscheidung – in diesem Fall klappt das.
    So ein Fachgespräch ist ein richtiges Schnäppchen, da wo die Kosten verraten werden, kann man sich auf bis zu 1.000 € einstellen.

    AntwortenLöschen
  20. Musste 2teilen.

    Und wer prüft einen dann?

    Das wird auch nicht bekannt gegeben. So einen Test am Computer hochladen, das geht noch von den Mitarbeitern des Vet-Amtes, aber wie soll ein Amtsveterinär einen Hundetrainer begutachten? Da holt man sich dann Fachleute.
    Da spricht mir also ein Amtsveterinär die Sachkunde ab und dann braucht er einen Fachmann, der ihm sagt, ob ich sachkundig bin.

    Wenn es nicht um meine Existenz ginge, müsste ich ja schon fast lachen.

    Und dann der schriftliche multipe choice Test. Da sind Fragen drin, die für Hundetrainer und vor allem für den Tierschutz (wir erinnern uns ganz vage: bei dem Gesetz ging es mal darum Tiere zu schützen, es ging nicht darum, ein Berufsbild des Hundetrainers festzulegen oder ähnliches) enorm wichtig. Zum Beispiel: Hat der Hund einen Blinddarm und wenn ja, mit oder ohne Appendix.
    Ich arbeite ja schon länger als Trainerin und natürlich ist es so, dass diese Frage täglich aufkommt. Mein Telefon klingelt und niemand interessiert sich dafür, wie er seinem Hund „Sitz“ und „Platz“ und „Hier“ beibringt. Nein, alle fragen mich: bitte, hat mein Hund einen Blinddarm und wenn ja, was mache ich dann mit ihm und ist das ein Zeichen von Dominanz und machen sie den weg? Ja, der Alltag von Hundetrainern.

    Und natürlich muss ich vor dem Test Sachbücher lesen. Die sind festgelegt. In einem habe ich gelernt, dass ich immer essen muss, bevor ich meinem Hund was zu Fressen gebe – sonst bin ich kein Rudelführer mehr. Habe ich gemacht. Nun habe ich mehr als einen Hund und einer ist noch sehr klein und braucht noch 4 Mahlzeiten am Tag und ich esse und esse und esse für die Rudelführerschaft. Ich habe schon 10 Kilo zugenommen, was etliches enorm erleichtert. So blockiere ich jede Tür und kein Hund kommt mehr auf die Idee sich an mir vorbei zu quetschen. Die Couch gehört auch mir – es passt niemand mehr drauf. Mein Ehemann auch nicht. Aber man muss Opfer bringen. Und gelernt ist gelernt!

    Äh, ich fasse zusammen:
    Es ging mal um Tierschutz, der ist auf dem Weg durch die Behörden irgendwie abhanden gekommen. Meiner Sachkunde geht es so, wie den sogenannten Kampfhunden, die wechselt je nach Bezirk. Wenn ich durch Deutschland fahre und die verschiedenen Bezirke der Veterinärämter passiere, dann bin ich mal sachkundig mal nicht, mal sachkundig, mal nicht. Mal hätte ich Bestandsschutz, mal nicht. Mal wird ein Einzelfall geprüft, mal nicht.

    Übrigens, ich wurde schon mal nach § 11 Tierschutzgesetz geprüft und zwar nach Absatz 1 Nr. 3, 5 und 8a. Diese Prüfung habe ich bestanden. Zählt natürlich nicht. Denn wir wollen den Tierschutz nach 8 f. Und der ist ganz anders. Total. Da eröffnen sich quasi neue Welten. Für wen auch immer. Eine Ausbildung habe ich auch gemacht und Aus- und Weiterbildungen und ich arbeite auch schon länger ohne Beanstandungen.

    Fazit: Hundetrainer sind einer nicht hinzunehmenden behördlichen Willkür ausgesetzt und Existenzen werden vernichtet. Der Tierschutz hat mit dem ganzen gar nichts mehr zu tun.

    Deshalb klärt auf und wehrt euch! Und an die Hundehalter: unterstützt eure Hundeschulen und Trainer, die euch oft seit Jahren mit Rat und Tat zur Seite stehen.
    Hundetrainer brauchen eine Lobby – helft uns!

    AntwortenLöschen
  21. ich frage mich echt, was die befürworter von baumann so verstehen, wenn sie seine texte lesen. das ist doch so verlogen! da kommt man sich ja echt vor wie unter CM fans!

    willi macht sich die mühe und zitiert sogar die stellen, in denen baumann eindeutig front macht gegen die erziehung ohne "zwang". und das überlest ihr geflissentlich und macht aus schwarz weiß? oder aus willi den täter und baumann das opfer? wer laut bellt, muss damit rechnen gemaßregelt zu werden. das müssten baumann-fans doch aus eigener erfahrung mit ihren hunden wissen.

    es geht hier doch gar nicht um die ungerechtigkeiten bei der umsetzung des gesetzes. da wären sich sicher alle trainer einig, dass hier optinierungsbedarf besteht.
    hier gehts darum, dass willi sich traut, kritisch zu hinterfragen, was uns herr baumann mit seinen hetzerischen worten vermitteln möchte.
    so schließt man gewiss keine gräben! kollegial ist echt was anderes.

    und wegen mir kann er das auch vertreten - nur sollten er und seine anhänger dann auch ehrlich dazu stehen und nicht einen auf "ich bin klein, mein herz ist rein machen" und schlichtweg die verbalen angriffe seiner hetzkamagne wegleugnen! das ist echt unglaublich!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ach was? Nun geht es auf einmal nur noch um den bösen Baumann.

      Er hat es gewagt, die zwanglose Erziehung fachlich zu kritisieren! Allerdings hat er es immer wieder vermieden irgendeinen Kollegen persönlich anzugreifen, wie es hier nun mit dem Aufhänger Paragraph 11 geschieht. Baumann angreifen geht aber eigentlich nur, wenn man seine Arbeitsweise nicht kennt oder nicht verstanden hat.
      Doch diskutieren in Abwesenheit von Baumann bringt wenig. Wer sich wirklich kollegial mit ihm austauschen will und sich fachlich mit ihm auf Augenhöhe treffen kann, wird die Gelegenheit finden.
      Ansonsten bleibt ja immer noch das Internet. :-)
      Elfer ist aber losgelöst von Baumann und ein unterstützungswürdiges Projekt.

      Löschen
    2. Angelika Mitlmeier27. Dezember 2014 um 09:13

      @Anonym: WO hat Baumann zwanglose Erziehung FACHLICH kritisiert? Fachlich fundierte Kritik kann ich da leider nirgends finden.............nur Schönreden von Erziehung mittels Zwangsmassnahmen.

      Löschen
  22. Du sollst auch einen Award haben! Will ich so ;)

    Sorry, dass ich das einfach hier OT reintippe, wusste nicht, wohin damit.

    https://wortzauberin.wordpress.com/2015/02/01/es-wird-mathematisch-awardisch-spannend

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Bevor du kommentierst: Lies meine Datenschutzerklärung unter https://www.willisworldandfriends.com/p/blog-page.html.
Mit der Nutzung der Kommentarfunktion erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden!