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Willis Killerkolumne:
+++ P R E S S E M I T T E I L U N G +++
Welpenaufstand! – Hundebesitzer zeigen Schnauze gegen den Verkauf von Hundewelpen über der Ladentheke

(Willi Wollmatingen, Fellpresse) Eine ungewöhnliche Aktion der Fellpresse, dem Online-Satire-Wurstblatt vom Hund für Hunde aus Leipzig, ruft auf zum „Welpenaufstand“.  Seit Januar 2012 verkauft das Zoofachgeschäft Zoo Zajac in Duisburg Hundewelpen. Mit diesem neuen Geschäftsmodell bricht der Besitzer der weltweit größten Zoofachhandlung Norbert Zajac ein in Deutschland brancheninternes Tabu: 1991 hat sich der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe in Deutschland, dem Zoo Zajac jedoch nicht angehört, dazu verpflichtet, keine Hunde zu präsentieren und zu verkaufen, mit der Begründung, eine Tierhandlung könne den Anforderungen der Tiere nicht gerecht werden. Tierschützer laufen seit Monaten Sturm gegen den Tabubruch, der VDH und Futtermittelhersteller sprechen sich gegen den Verkauf aus. In den letzten Wochen bildete sich eine immer stärker werdende Interessensgemeinschaft und organisiert sich über zahlreiche private Initiativen, die über die sozialen Netzwerke Facebook, Google+ und Twitter zum Protest aufrufen.

Die Fellpresse mobilisiert ihre hündischen und menschlichen Leser zum Schnauze zeigen und ruft auf, gegen den Welpenverkauf im Zoohandel zu bellen. Jedes an die Redaktion (mail@fellpresse.de) eingesendete Welpenfoto wird versehen mit dem Slogan „ Wir lassen mit uns nicht Zoo-Handeln“ und anschließend veröffentlicht auf den sozialen Netzwerken Facebook, Google+ und Twitter. Mittlerweile haben sich hunderte Hunde und ihre Besitzer an der Aktion beteiligt, sie verbreitet sich wie ein Lauffeuer im Internet. „Mit diesem Erfolg hätten wir wirklich nicht gerechnet. Wir wissen, dass wir mit der Aktion nicht die Einstellung des Welpenverkaufs erreichen werden, dennoch ist es uns wichtig, Stellung zu beziehen, in der Hoffnung, Menschen aufmerksam zu machen und für die moralisch-ethische Fragwürdigkeit dieser Sache zu sensibilisieren. Die große Resonanz beweist, dass das Thema offensichtlich die Gemüter bewegt. Viele sehen in diesem unlauteren Geschäftsmodell in Deutschland einen deutlichen Rückschritt im Tierschutz. Hundewelpen haben hinter Glasscheiben in Zoogeschäften nichts zu suchen. Das ist nicht artgerecht und degradiert die Hunde mehr denn je zu einer sächlichen Ware. Wenn wir auch nur einen Menschen mit unserer Aktion davon abhalten können, einen Welpen dort zu kaufen, dann war unsere Aktion erfolgreich“, so Dog Sammy, Chefredakteur der Fellpresse.

Zwar entsprächen die lokalen Bedingungen für die Hunde sicherlich den gesetzlichen Vorgaben, sie würden außerdem vom Personal der Zoohandlung gemäß den Tierschutzbedingungen betreut und bespaßt, doch gäbe es eine Reihe entscheidender Kritikpunkte, die gegen das umstrittene Geschäftsmodell sprächen, behaupten die Welpenaufständler. Welpen müssten entsprechend sozialisiert werden und die unterschiedlichsten Bedingungen kennenlernen. Dies sei in einer Zoohandlung kaum möglich, in der die hochsozialen und sensiblen Tiere nicht in einem menschlichen Alltag integriert lebten, so die Hauptsorge. Eine mangelnde Sozialisierung führe nicht selten zu ernsten Verhaltensstörungen. Diese „schwierigen“ Tiere fänden sich dann als erwachsene Hunde im besten Falle im Tierheim wieder. Hundewelpen im Laden regten zu wenig durchdachten Spontankäufen an, potentiellen Käufern würde nicht entsprechend auf den Zahn gefühlt, ob sie zur Hundehaltung überhaupt geeignet seien. Es

bliebe auch die Frage, was mit den Welpen geschähe, die keinen Abnehmer fänden und welches Schicksal diejenigen Welpen erwarte, deren Besitzer sich bis zu 4 Wochen nach Kauf des Tieres dazu entscheiden könnten, von ihrem Umtauschrecht Gebrauch zu machen. Auch sei die Frage nach der Herkunft der Welpen gerechtfertigt, da seriöse Züchter, die dem VDH angeschlossen sind, sich verpflichtet hätten, keine Welpen an Zoofachgeschäfte zu verkaufen. Die Gefahr, an verantwortungslose Hundevermehrer zu geraten, sei durchaus realistisch und wahrscheinlich, vor allem, da die Welpen je nach Rasse im Laden für 500 bis 900 Euro angeboten würden, der Einkaufspreis bei einem seriösen privaten Züchter jedoch kaum geringer sein könne und zudem noch die Unterhaltungskosten durch 7x24-Stunden-Pfleger, Tierärzte und Tierunterkünfte mit einkalkuliert werden müssten. Die Wirtschaftlichkeit dieses Modells und ob die erwartete Umsatzsteigerung nur durch einen regeren Zulauf im Fachhandel aufgrund der Präsens der Welpen erreicht werden könne, erscheint Kritikern fragwürdig.
Norbert Zajac sieht den Protesten und seinen Kritikern jedoch ganz gelassen entgegen. In einem Interview mit der Rheinischen Post-Online am 14.01.2012 sagt er: „In vier Wochen ist das alles vergessen, dann regt sich keiner mehr über den Welpenverkauf auf.“ So sei es auch damals gewesen, als er begann, Katzenbabys zu verkaufen.“
Für die Welpenaufständler ein Grund mehr, weiterzukämpfen gegen ein moralisch zweifelhaftes Geschäftsmodell, das bei Erfolg möglicherweise schon bald die nächsten Nachahmer aufs Programm rufen könnte.

Kommentare

  1. Zwischen Hasenställen, Futtermitteln und Qietschespielzeug hat ein Säugetier im Verkauf nichts zu suchen! Auch aus ethischen Gründen! Gibt es dann auch einen Schlussverkauf für "Ladenhüter" und ein 2. Wahl verkauf? Nein wir lassen uns nicht Zoo-Handeln! Kämpferpfote hoch!

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